Wolfgang Buck

Wolfgang Buck "genau underm Himmel"

Am 16 März war Wolfgang Buck mit seinem neuen Programm genau underm Himmel bei uns in Roßtal und konnte das Publikum restlos begeistern.

Er konnte die in der Ankünigung gestellten Fragen zwar auch nicht so richtig beantworten, aber er hat uns zu allen eine charmante Erklärung geliefert. Dazu hat er der fränkischen Mendalität auch auf liebenswürdige Art den Spiegel vorgehalten und so ganz nebenbei auch noch eine tolle Liebeserklärung an seine Frau gegeben.

 

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Das begeiserte Publikum hat vier Zugaben eingefordert und auch bekommen. (Bericht der Fürther Nachrichten unter weiterlesen)

Der Himmel steht offen
Wolfgang Buck besingt den Segen der Biergärten


Der Liedermacher und Pfarrer im Dauerurlaub Wolfgang Buck gab im Rahmen des Roschtler Kulturzelts ein Konzert. Allerdings nicht im Zelt, sondern in der Mittelschule Roßtal.

Zwei Gitarren, ein Verstärker, die Stimme und seine leibesfüllige Prä­senz – das reicht Wolfgang Buck schon, die Zuschauer für sich einzu­nehmen. Wie kommt es aber zu der Wohlbeleibtheit? Das liegt zum einen am Mästungswahn fränki­scher Mütter, die wie die Hexe in „Hänsel und Gretel“ ihre Töchter schuften lassen, die Söhne dafür mit Wurst, Kloß und Schweinsha­xen vollstopfen, damit der Bub bloß daheimbleibt und seine Mama im Alter nie allein lässt. Letztlich ver­hält sich laut Buck „die Hexe genauso wie jede fränkische Frau“.
Aber man könnte doch Nein sagen? Eben nicht, denn im „Lied vom Schweinebraten“ treffen sich schon auf der Kruste „Knoblauch und Kümmel im Schweinehimmel, butterweiche Gleeß wie schmusige Busen und krachende Schwarten“ – das ist wie Yin und Yang, das ist Zen auf fränkisch.
Die Küche und der Biergarten, das sind des Franken heiligste Refu­gien. Wenn der Himmel offen steht, ein paar Schäferleswolken ihre Bahn ziehen, die Sonne durchs Laub scheint, das Bier golden im Glase schwappt und selbst dem Wirt die Tränen der Rührung aus den Augen quellen, dann seufzt das Herz: „Wer da fortfährt, der gehört erschlagen!“ Aber es geht bei Wolfgang Buck nicht um die Fortgeher, sondern um die Ankömmlinge. Um die Städter aus Nürnberg, Fürth und Erlangen, die sich nach Tüchersfelden verir­ren und prompt mit Tempo 50 die Landstraßen blockieren, weils hier ja so schee is. Die aber auch neumo­disches Zeugs anschleppen wie Mul­titasking statt eins nach dem ande­ren, jedes Autobahnklo mit einer „Philosophie“ ausstatten, und vor allem eigenartige Umgangsformen mitbringen. Die sind nämlich „nett“. Und „nett“ ist dem Franken zutiefst suspekt.
„Heimat ist dort, wo du gewöhnt bist, dass du blöd angwaaft wirst“, weiß Wolfgang Buck. Und doch schleichen sich gelegentliche Zwei­fel in die fränkische Seele ein: „Ist Eppelein wirklich über den Burggra­ben gesprungen? Haben Sachs’ Meis­tersinger grausig gesungen? War der Dürer heimlich schwul? Die Legende lebt, weil nix klar ist, weil keiner weiß, was wahr ist.“ Wahr ist bloß eines: „Die Bayern haben die Berge, wir aber den Horizont!“ – Auch wenn der nicht weiter als bis zum nächsten Biergarten mit Klet­terfelsen reicht. REINHARD KALB